Barrierefreiheit: Jeder kleine Schritt zählt

28.05.2024   Prof. Dr. Simon Nestler

Manchmal höre ich von einigen von euch: "Ja, Mensch, du machst viel im Bereich Barrierefreiheit und hast natürlich auch die Rahmenbedingungen, um etwas zu bewirken." Dazu möchte ich einen kurzen Gedanken mit euch teilen. Dieser Gedanke kam mir, als ich mein typisches Gedeck vor mir hatte: ein Glas Wasser und eine Tasse Kaffee. Oft denken wir, wenn wir etwas in eine bestehende Struktur einbringen, wie etwa ein wenig Wasser in unseren Kaffee schütten, dass das keinen Effekt hat. Ich kann bestätigen, dass wenn man etwas Wasser in den Kaffee schüttet, dieser immer noch nach Kaffee schmeckt und es de facto keinen Effekt hat. Gleichzeitig ist es aber so, dass wenn ihr in eurem Unternehmen oder eurer Behörde einen Perspektivwechsel initiiert, ihr nicht das dünne Wasser seid, sondern der würzige Kaffee. Wenn ihr euch umschaut und euren Kaffee in all das Wasser schüttet, werdet ihr feststellen, dass tatsächlich etwas passiert. Selbst ein kleiner Tropfen Kaffee verändert das Wasser komplett. Wenn ich jetzt dieses Wasser trinke, schmeckt es nicht sonderlich gut und ich kann es nicht unbedingt empfehlen, aber ich glaube, ihr versteht, worauf ich hinaus möchte. Auch wenn ihr eure Perspektive irgendwo einbringt, sei es noch so dünn oder stark verdünnt, hat das einen Effekt und führt zu Veränderungen.

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