... Lektion 9: Eingabemodalitäten

24.03.2024   Prof. Dr. Simon Nestler

Ein weiterer wichtiger Aspekt der digitalen Barrierefreiheit ist der Umgang mit verschiedenen Eingabemodalitäten, also die Überprüfung, ob unterschiedliche Geräte oder Interaktionsarten genutzt werden können. Dabei sollten wir Modalitäten nicht nur auf die einzelnen Sinne beschränken, denn innerhalb eines Sinnes existieren verschiedene Modalitäten. Beispielsweise sind eine Maus und eine Tastatur unterschiedliche Eingabemethoden, obwohl beide haptisch genutzt werden. Ich möchte drei Hacks vorstellen, die die Barrierefreiheit in Bezug auf Eingabemodalitäten verbessern: Multitouchgesten werden oft auf Webseiten genutzt, besonders bei Karten- oder Bildanwendungen. Die Frage ist, ob Multitouch wirklich notwendig ist oder ob die gleichen Aktionen auch mit einem einfachen Touch ausgeführt werden können. Falls Multitouch unverzichtbar ist, überlegt euch Alternativen, die auch für Menschen ohne die Fähigkeit zur Multitouch-Bedienung zugänglich sind. Bei der Auswahlgröße geht es darum, dass etwas, das mit einem Zeiger ausgewählt werden soll, groß genug sein muss, um leicht anklickbar zu sein. Die WCAG-Richtlinien empfehlen eine Größe von 44x44 Pixeln, eine Vorgabe, die als Standard zur Erhöhung der Zugänglichkeit dienen sollte. Komplexe Gesten, wie zum Beispiel Drag-and-Drop, können intuitiv sein, sobald sie verstanden wurden, sind aber motorisch anspruchsvoll in der Ausführung. Es ist wichtig, Alternativen für diese komplexen Gesten anzubieten, damit auch Menschen, die Schwierigkeiten mit solchen Bewegungen haben, interagieren können, ohne auf motorisch anspruchsvolle Aktionen angewiesen zu sein.

Das könnte Sie auch interessieren: