In diesem Video spricht Prof. Dr. Simon Nestler über das Thema "Perfekte Barrierefreiheit" im digitalen Kontext. Er betont, dass er in letzter Zeit oft den Satz gehört hat: "Perfekte digitale Barrierefreiheit gibt es nicht." Diesen Satz möchte er näher untersuchen und teilt seine Gedanken dazu. Prof. Dr. Nestler hinterfragt, warum Menschen diese Aussage betonen. Er stellt die Vermutung an, dass dies möglicherweise eine Reaktion auf Appelle zur Verbesserung der Barrierefreiheit oder eine Provokation sein könnte. Er fragt sich, ob diese Aussage dazu dient, die Grenzen der Menschzentrierung aufzuzeigen oder von anderen Problemen abzulenken. Seine pragmatische Herangehensweise besteht darin, dass es besser ist, mit der digitalen Barrierefreiheit zu beginnen oder die bisherigen Bemühungen zu intensivieren, anstatt über Perfektion zu philosophieren. Er betont, dass es immer noch Verbesserungen gibt, die umgesetzt werden können. Dabei spricht er auch die Herausforderungen an, die durch Legacy-Systeme entstehen, die ursprünglich nicht barrierefrei gestaltet wurden und nachträglich schwer anzupassen sind. Prof. Dr. Nestler glaubt an gesunden Pragmatismus und dass offene Gespräche über die technischen Grenzen der Barrierefreiheit notwendig sind. Er ermutigt dazu, über die Realität von Legacy-Systemen zu sprechen und darauf hinzuweisen, dass diese Systeme ohnehin ein Ablaufdatum haben. Er betont, dass Übergangslösungen so barrierefrei wie möglich gestaltet werden sollten, anstatt zu philosophieren, und dass die Zeit für die Umsetzung von Verbesserungen genutzt werden sollte.